03. Juli 2022

Fernando Alonso und das BWT Alpine F1 Team konnten beim Grand Prix von Grossbritannien, der heute in Silverstone vor ausverkauften Rängen stattfand, einen guten fünften Platz erringen. Damit endete ein Rennen, das von Anfang bis Ende voll überraschender Wendungen war. Esteban Ocon lag vierzehn Runden vor Schluss auf dem achten Platz und war eigentlich auf bestem Wege, Fernando in die Top Ten zu folgen, doch dann zwang ihn ein vermuteter Defekt seiner Benzinpumpe zur Aufgabe.

 

Durch die zehn Punkte, die Fernando heute eingefahren hat, kann das Team den Abstand zum vierten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft auf sechs Punkte verkürzen.

 

Die rote Flagge kam bereits nach einem Zwischenfall in Kurve eins der ersten Runde und verzögerte den Start des 52 Runden langen Rennens um fast eine Stunde. Esteban gehörte zu den zufälligen Opfern dieses Vorfalls, an dem noch eine Handvoll weiterer Autos beteiligt war, nämlich die von Guanyu Zhou, Alexander Albon und George Russell. Estebans A522 wurde dabei an der vorderen rechten Ecke beschädigt. Esteban beeilte sich, das Auto während der Rennunterbrechung an die Box zu bringen, sodass das Team vor der Wiederaufnahme des Rennens die notwendigen Reparaturen durchführen konnte.

 

Beim Neustart griff Fernando auf mittleren Reifen an und konnte den McLaren von Lando Norris unter Druck setzen, der zu diesem Zeitpunkt auf dem fünften Platz lag. Esteban setzte unterdessen auf den weichen Reifen zu seiner Aufholjagd in Richtung der Top Ten und somit der Punktränge an. In der elften Runde lag Fernando an sechster und Esteban an siebter Stelle.

 

Esteban legte dann einen Stopp ein, um in der 22. Runde auf harte Reifen zu wechseln, während Fernando auf der Piste blieb und versuchte, Norris zu überholen. In der 33. Runde kam er schliesslich an die Box, um harte Reifen montieren zu lassen. Kurze Zeit später musste Esteban auf der ehemaligen Start-Ziel-Geraden wegen eines Problems wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Benzinpumpe aufgeben und das Safety Car fuhr heraus. Fernando nutzte die Gelegenheit, auf weiche Reifen zu wechseln, und konnte sich einen Vorteil gegenüber Norris verschaffen, der eine Runde später in die Boxengasse raste.

 

Es folgte ein sieben Runden langer Zielsprint im Kampf um das Podest zwischen sechs Autos aus fünf verschiedenen Teams, darunter auch Fernandos A522. Nach einem grossartigen und langen Schlagabtausch zwischen mehreren Rennautos fuhr Fernando auf einen hochverdienten fünften Platz unter der Zielflagge hindurch.

 

Esteban Ocon – Start: Platz 15 / DNF

 

«Das Wichtigste, was man aus diesem Rennen mitnehmen sollte, ist, dass es Zhou nach seinem schweren Crash gut geht. Das Ganze hat sich direkt vor mir abgespielt. Ich hatte Glück, dass ich ausweichen konnte, habe aber dennoch durch einen Kontakt mit Alex [Albon] einen Schaden vorne rechts erlitten. Die Jungs haben einen unglaublichen Job geleistet, um das Auto zu reparieren und dafür zu sorgen, dass es nach der Wiederaufnahme des Rennens wieder startklar war, also danke und ein grosses Bravo an sie. Wir haben den Neustart gut gemeistert, die Pace des Autos war gut. Ein Problem mit der Benzinpumpe in der 38. Runde setzte leider unserem Rennen ein Ende. Wir hatten keine andere Wahl, als das Auto abzustellen. Insgesamt war es kein einfaches Wochenende – es gab einige Probleme in Q2 und heute während des Rennens. Wir werden das alles genau analysieren müssen. Andererseits gab es viele Erkenntnisse daraus und ich bin froh, dass Fernando so viele Punkte für das Team eingefahren hat. Wir richten den Blick jetzt auf das nächste Rennen, das in einigen Tagen stattfindet.»

 

Fernando Alonso – Start Platz 7 / Ziel: Platz 5

 

« Das Rennen hat Spass gemacht und wir sind glücklich, dass wir es auf dem fünften Platz beenden. Ich hatte zum Ende hin auf einige weitere dramatische Ereignisse gehofft, mit denen wir uns bis zum Podest hätten vorarbeiten können, aber der Kampf zwischen den Autos in den Top Fünf hat wirklich Spass gemacht. Ich bin jedoch der Meinung, dass wir Vierter hätten werden sollen, denn ich habe gesehen, wie Charles [Leclerc] vor Lewis [Hamilton] mehrmals im Zickzack fuhr. Verglichen mit dem, was mir in Kanada passiert ist, glaube ich, dass das nicht erlaubt ist und er hätte bestraft werden müssen. Wenn man das Wochenende als Ganzes betrachtet, war das Auto meiner Meinung nach sehr gut. Ich habe mich konkurrenzfähiger gefühlt als bei allen anderen bisherigen Rennen in dieser Saison. Wir haben das Rennen sehr gut hinbekommen und eine konstante Pace gezeigt. Mit diesem Schwung müssen wir weitermachen und bei den folgenden Rennen auf dem gleichen Leistungsniveau bleiben. Ich muss im Übrigen Carlos [Sainz] zu seinem ersten Sieg gratulieren und bin auch froh, dass es Zhou nach seinem Zwischenfall am Start gut geht. Das zeigt, welche Fortschritte die Formel 1 in der letzten Zeit bezüglich der Sicherheit gemacht hat. »

 

Otmar Szafnauer, Teamchef: 

 

«Zuerst einmal lautet die gute Nachricht an diesem Tag, dass die Fahrer, die in den Zwischenfall am Start verwickelt waren, beide OK sind. Die Tatsache, dass nach einem ziemlich erschreckenden Unfall alle heil davongekommen sind, unterstreicht, dass jetzt ausserordentlichen Sicherheitsstandards in der Formel 1 gelten. Anschliessend haben wir an diesem Nachmittag einen begeisternden Grand Prix erlebt, der eine hervorragende Werbung für die Formel 1 ist und beweist, was für grossartige Unterhaltung dieser Sport bietet. Wir sind über den fünften Platz von Fernando sehr glücklich. Er hat ein sehr gutes, perfekt gelungenes Rennen gefahren. Ein Lob auch an das Team für den Boxenstopp während des Safety Cars, der es ermöglicht hat, Lando [Norris] zu überholen und am Ende des Rennens in der Spitzengruppe mitzukämpfen. Auch Esteban fuhr hervorragend, obwohl sein Auto früh im Rennen einen Schaden erlitten hatte. Das Team hat bei der Reparatur des Autos exzellente Arbeit geleistet, damit er weiterfahren konnte, um gute Punkte zu holen. Leider musste er – wahrscheinlich wegen eines Problems mit der Benzinpumpe – aufgeben. Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, werden wir diese Probleme möglichst rasch lösen müssen. Wir fahren mit zehn Punkten hier weg, das ist eine gute Bilanz. Jetzt freuen wir uns darauf, diese Woche in Österreich zu fahren und dort zweifach zu punkten.»