19. März 2022

An diesem Abend richteten sich alle Blicke im Bahrain International Circuit auf ein hochspannendes Qualifying. Nach zwei Wochen Vorsaison-Tests haben die Teams endlich das tatsächliche Potenzial ihrer Boliden bei minimaler Betankung unter Beweis gestellt.

 

Nach dem reibungslosen dritten freien Training etwas früher am Tag starteten beide Fahrer unter besten Bedingungen in die Qualifyings. Esteban legte nach zwei Runs auf den neuen Soft-Reifen ein problemloses erstes Qualifying hin, während Fernando ein einziger Versuch auf den Soft-Reifen genügte, um in die zweite Qualifying-Runde zu kommen.

 

In Q2 lag Esteban nach dem ersten Versuch knapp vor Fernando – die beiden belegten mit nur 0,021 Sekunden Abstand den achten und den neunten Rang. Leider konnte sich Esteban dann nach einer etwas unglücklichen Runde mit einem kleinen Fahrfehler in Kurve 2 nicht weiter verbessern und rutschte auf Rang 10 ab. Beim zweiten Versuch reihte sich Fernando hingegen mit einer Rundenzeit von 1:31,621 vor seinem französischen Teamkollegen Esteban ein, dem am Ende Pierre Gasly mit nur 0,065 Sekunden Vorsprung den letzten Platz der Q3 abjagte.

 

Fernando entschied sich im dritten Qualifying, nur einen Versuch auf den neuen Soft-Reifen zu machen. Mit einer Rundenzeit von 1:32,195 arbeitete er sich auf die achte Position der Startaufstellung am ersten Grand Prix der Saison vor. Das morgige Rennen über 57 Runden wird um 18 Uhr Ortszeit gestartet.

 

Esteban Ocon, P11, 1:31,782:

 

«Zuerst einmal ist es ein fantastisches Gefühl, wieder im Qualifying-Modus zu sein und unter echten Rennbedingungen mein Bestes zu geben. Vor der heutigen Session war uns bewusst, dass es eng werden würde, besonders mit dem Einzug ins Q3. Auf meiner Seite der Box hat es uns heute diese Woche ein wenig am Tempo gemangelt, aber wir haben es geschafft, uns heute zu den Qualifyings hin zu steigern. Trotzdem ist es natürlich frustrierend, das Q3 so knapp zu verpassen. Es gibt aber definitiv auch positive Punkte. Wir haben für morgen noch einen neuen Reifensatz auf Lager und starten von der sauberen Seite der Aufstellung. Das Rennen dürfte spannend werden. Ich kann es kaum erwarten, wieder auf die Strecke zu gehen.»

 

Fernando Alonso, P8, 1:32,195:

 

«Ich bin zufrieden mit dem heutigen Qualifying, denn am Ende der Tests im Winter weiss man nie genau, wie das Team im Hinblick auf die Performance genau steht. Jede Saison hält so ihre positiven und negativen Überraschungen bereit. Wenn also unsere beiden Autos jetzt um die Top-Ten-Ränge kämpfen, dann ist das ein guter Anfang. Die Arbeit, die den Winter über in Enstone und Viry-Châtillon geleistet wurde, hat sich eindeutig ausbezahlt und das Auto verhält sich gut. Die Entwicklung war gut und wir müssen ab jetzt auch abseits der Piste effizient sein. Morgen wird es interessant, wie sich die neuen Autos behaupten können, aber das etwas durchmischte Startfeld ist für sich schon spannend. Es scheint etwas einfacher zu sein, an den vorausfahrenden Autos dranzubleiben. Wir werden sehen, ob sich daraus mehr Action auf der Rennstrecke ergibt, aber die ersten Runden werden auf jeden Fall interessant. Der Reifenverschleiss und die Rennstrategie, die sich daraus ableitet, werden morgen die entscheidenden Faktoren sein.»

 

Otmar Szafnauer, Teamchef:

 

«Das Team hat am heutigen Qualifying eine hervorragende Leistung gezeigt. Esteban hatte ein wenig Pech, dass er das Q3 so knapp verpasst hat. Leider musste er die Vorgängerversion unserer Seitenkästen verwenden, wodurch er etwas an Leistung eingebüsst hat. Trotz alledem kann er vom elften Startplatz aus im Rennen mitmischen. Die Punkte werden erst am Sonntag vergeben, und er hat allen Grund, sich auf das Rennen zu freuen. Fernando hat einen hervorragenden Job abgeliefert und hätte leicht ein oder zwei Plätze weiter vorne landen können, so knapp sind die Abstände und so stark ist das Feld. Mit dieser Leistung im Qualifying verfügt das Team über eine hervorragende Grundlage, auf die wir uns stützen können, und wir müssen ab jetzt in der Entwicklung vorlegen, um uns weiter an die Spitze heranzuarbeiten. Wie wir heute bei unseren beiden Fahrzeugen gesehen haben, kann jedes noch so kleine Detail einen enormen Unterschied machen, aber das ist eine spannende Herausforderung. Mit Blick auf den morgigen Tag können wir vom achten und elften Startplatz aus sicher ein gutes Rennen fahren und haben das Potenzial, mit unseren beiden Autos Punkte zu holen.»